Samstag, 3. Dezember 2016

Von einer Sekunde auf die andere... - Flugunfälle in Verbindung mit Sportmannschaften

AF Chapecoense
...kann sich alles ändern. Auf dem Weg zum Finale kam der Tod, statt ihren größten Erfolg zu erleben, sind sie nun Tod. Es sollte der bisher größte Erfolg in der Vereinsgeschichte werden. Der AF Chapecoense, 1973 gegründet, aus Chapecó (Bundesstaat Santa Catarina) schaffte es bis ins Finale der "Copa Sudamericana". In Medellin (Kolumbien) sollte am 30.11.2016 das Hinspiel gegen Atlético Nacional stattfinden. Sollte, denn soweit kam es nicht, denn das Flugzeug das die Spieler zum Austragungsort bringen sollte stürzte kurz vor dem Zielflughafen "José María Córdova" ab. Unter den 77 Menschen an Bord der Maschine befanden sich 22 Spieler von Chapecoense, 19 von ihnen starben, insgesamt kamen 71 Menschen bei dem Absturz ums Leben. Das Spiel wurde folgerichtig abgesagt und der Finalgegner ohne Gegner beantragte den Titel an den Verein zu übertragen der von einer auf die andere Sekunde fast die gesamte Mannschaft verlor. Nach solch einer Tragödie wird die eigene Vorfreude auf das nächste Auswärtsspiel kurz in den Schatten gestellt. Die Trauer, nicht nur in Brasilien, ist groß und mehrere brasilianische Vereine kündigten an, sich für Sonderrechte zu Gunsten des AF Chapecoense einzusetzen.
Angedacht ist eine kostenlose Ausleihe von Spieler für den Verein sowie den sicheren Liga-Verbleib in den nächsten drei Spielzeiten. Wie und ob es weitergeht wird die Zukunft zeigen. Das Finale der CopaSudamericana, wäre der bisher größte Erfolg des Vereins gewesen, aber stattdessen ist es die größte Tragödie des Vereins geworden. Man kann allen Beteiligten nur ganz viel Kraft für die Verarbeitung, die Trauer und dem Wiederaufbau der Mannschaft wünschen. R.I.P.

In der Vergangenheit gab es noch andere Flugunfälle wo Sportteams ganz oder teilweise betroffen waren:
  • 1949: Am 04. Mai 1949  kam bei einem Flugzeugabsturz fasst gesamte die Mannschaft des AC Turin ums Leben. Sie waren auf dem Rückflug von einem Freundschaftsspiel als der Flug am Berg Superga nahe Turin ein jähes Ende fand. Insgesamt waren 18 Spieler, 5 Vereinsverantwortliche, 3 Journalisten, 1 Dolmetscher und 4 Crewmitglieder an Bord der Maschine die alle ums Leben kamen.
  • 1950: Am 07. Januar 1950 starben 11 Spieler der Eishockeymannschaft WS Moskau auf dem Weg nach Chelyabinsk, als ihr Flugzeug bei Swerdlowsk, dem heutigen Jekaterinburg, abstürzte. 19 Menschen kamen bei diesem Unglück insgesamt ums Leben.
  • 1956: Am 24. November 1956 stürzte ein Flugzeug in Eglisau (Schweiz) ab, wo 23 Menschen zu Tode kamen. Unter den Opfern befanden sich 3 Spieler und 2 Funktionäre des Eishockeyteams TJ Banik Chomutov aus der damaligen Tschechoslowakei. 
  • 1958: Am 06. Februar 1958 kam ein Flugzeug auf dem Weg von München mit dem Ziel Manchester nach dem dritten Startversuch von der Startbahn ab und Explodierte. Unter den 23 Todesopfer, waren 8 Spieler von Manchester United, zwei Verletzte Spieler konnten nie wieder Fußballspielen.
  • 1961: Am 15. Februar 1961 kam die gesamte Eiskunstlaufnationalmannschaft der USA sowie 16 offizielle auf dem Weg von New York nach Brüssel ums Leben. Das Flugzeug stürzte beim Landeanflug auf einem Acker ab. Die Mannschaft war auf dem Weg zur Weltmeisterschaft in Prag. Bei dem Absturz kamen alle 71 Menschen an Bord sowie 1 Mensch am Boden ums Leben.
  • 1970: Am 15. Februar 1970 stürzte eine Maschine mit den Volleyball-Nationalspielerinnen aus Puerto Rico kurz nach dem Start in Santa Domingo ins Meer. Das Volleyballteam hatte in der Dominikanischen Republik ein Freundschaftsspiel bestritten.
  • 1970: Am 14. November 1970 starben 37 Spieler sowie 8 Trainer des Footballteams der Marshall-University aus dem US-Bundesstaat West Virginia beim Absturz ihrer Maschine in Ceredo. Insgesamt kamen dabei 75 Menschen ums Leben.
  • 1972: Am 13. Oktober 1972 zerschellte in den Anden ein Flugzeug auf dem Weg von Montevideo (Uruguay) nach Santiago de Chile. Von den 45 Menschen an Bord waren 40 Mitglieder, Betreuer und Angehörige der Rugby-Union-Mannschaft Old Christian’s Club sowie 5 Besatzungsmitglieder. 12 Menschen starben sofort oder unmittelbar nach dem Absturz, 5 weitere in der ersten Nacht. Am 8. Tag nach mussten die Überlebenden am Unglücksort aus dem Radio erfahren, dass die suche nach Ihnen eingestellt wurde und sie für Tot erklärt wurden. Am selben Tag starb ein weiterer Überlebender des Unglücks. Die versuche in Expeditionen die Zivilisation zu erreichen scheiterten immer wieder.  Nunmehr 19 Tage nach dem Unglück, kamen 8 weitere Überlebende durch eine Schneelawine ums Leben. Mitte November 1972 erlagen zwei weitere Überlebende an ihren Verletzungen und am 11. Dezember 1972, also fast zwei Monate nach dem Absturz, gab es das letzte Todesopfer. Erst am 22. und 23. Dezember 1972 wurden die restlichen Überlebenden vom Unglücksort gerettet. Dieses Unglück ist auch bekannt, als das "Wunder der Anden". Insgesamt starben 29 Menschen, 16 überlebten dieses Unglück und die darauffolgenden Tage und Wochen bis zu ihrer Rettung.
  • 1976: Am 06. Oktober 1976 kamen bei zwei Explosionen an Bord einer Maschine 24 Fechter der kubanischen Nationalmannschaft ums Leben. Das Flugzeug war auf dem Weg von Georgetown (Guyana) nach Havanna (Kuba) mit Insgesamt 3 Zwischenlandungen. Nach dem Start in Bridgetown (Barbados), der zweiten Zwischenlandung, detonierte die erste von zwei Bomben. Als der Kapitän versuchte zurück nach Bridgetown zu Fliegen, explodierte die zweite Bombe woraufhin er beschloss über dem Meerr zu bleiben um keine Menschen an Land durch den folgenden Absturz zu gefährden. Insgesamt fanden dabei 73 Menschen den Tod.
  • 1979: Am 11. August 1979 Prallten zwei Maschinen der Aeroflot zusammen und stürzten ab. Alle Insassen der beiden Flugzeuge kamen uns Leben, darunter 17 Fußballspieler vom damaligen sowjetischen Erstligisten Paxtakor Taschkent aus Usbekistan. Die Maschine in der sich die Fußballmannschaft befand war auf dem Weg von Woronesch (Russland) nach Chișinău (Moldawien), die andere Maschine war auf dem Weg von Donezk (Ukraine) nach Minsk (Weißrussland). Ihre Flüge endeten jedoch durch eine Kollision über Dniprodserschynsk (Ukraine)  in 7.900 m höhe. Beide Flugzeuge stürzten daraufhin ab, wobei es zu einer erneuten Kollision der beiden Maschinen kam. Insgesamt verloren 178 Menschen Ihr Leben.
  • 1987: Am 08. Dezember 1987 kam die gesamte Fußballmannschaft vom peruanischen Verein Alianza Lima ums Leben. Auf dem Rückflug vom Auswärtsspiel in Pucallpa stürzte die Maschine mit den Spielern an Bord in den Ozean. Die Insgesamt 43 Todesopfer waren Spieler, Trainer und Betreuer von Alianza Lima.
  • 1989: Am 07. Juni 1989 starben 15 Fußballspieler bei einem Flugzeugabsturz in Zanderij (Suriname). Die Spieler gehörten zur Mannschaft von Kleurrijk Elftal, die aus niederländischen bezahlten Spielern mit Surinamischen Wurzeln bestand. Jos Luhukay war 1989 teil dieser Mannschaft und er entkam der Katastrophe nur, weil er in der Relegation für seinen Verein VVV-Venlo spielte
  • 1993: Am 27. April 1993 kamen 18 Spieler der Sambischen Fußballnationalmannschaft ums Leben, als ihr Flugzeug bei Libreville (Gabun) in den Atlantischen Ozean stürzte. Die Maschine war auf dem Weg von Lusaka (Sambien) in den Senegal, als es nach dem zweiten Tankstopp in Libreville zum Absturz kam. Insgesamt 30 Menschen fanden dabei ihren Tod.
  • 2011: Am 07. September 2011 stürtzte ein Flugzeug mit 45 Menschen an Bord, darunter 37 Mitglieder vom Eishockeyteam Lokomotive Jaroslawl, kurz nach dem Start vom Flughafen Tunoschna ab. Ziel des Fluges sollte Minsk in Weißrussland sein, wo das erste Spiel der Saison 2011/12 gegen den dortigen Verein Dinamo stattfinden sollte. 43 Menschen starben bei dem Absturz unmittelbar und 5 Tage später einer der zwei Überlebenden an seinen Verletzungen.
  • 2016: Am 28. November 2016 ... weiter siehe oben!
Quelle: wikipedia

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